Der Obersalzberg war 1933 bis 1945 das Zentrum der Macht des Nationalsozialismus und zweiter Herrschaftssitz von Adolf Hitler und seinen engen Vertrauten. Dieser verbrachte dort ein Viertel seiner Amtszeit. Eingebettet in die Schönheit der Berglandschaft diente dieser liebliche Ort der Propaganda – gleichzeitig wurden hier Entscheidungen über Verfolgung, Krieg und Völkermord getroffen.
Die Dauerausstellung am Obersalzberg thematisiert unter dem Titel „Idyll und Verbrechen“ die Parallelität von idyllischer Propaganda, dem Ort selbst als Führersperrgebiet und demgegenüber die Grausamkeiten, die von hier aus entschieden wurden. Erklärt wird die Geschichte in fünf Kapiteln: die Bühne Obersalzberg/ „Führer“, Volk und Sperrgebiet/ Bergwelt und Wehrmacht/ Täterort und Tatorte/ nach Hitler. Umlaufend um das räumliche Zentrum der Ausstellung wird der Täterort Obersalzberg aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet. Hier wird die Propagenda in Warmweiß mittels Strahlern und Vitrinenleuchten gedämpft mit 50 Lux beleuchtet. Immer wieder gibt es Blickbeziehungen zu dem Zentrum der Ausstellung. Dort sind die Tatorte: Hartheim, Leninggrad, Kaunas, Warschau, Treblinka und Auschwitz. Hell, himmelsgleich und schattenfrei diffus in Neutralweiß und einer Helligkeit vom 500 Lux ist dieser Bereich von überall präsent und unübersehbar. Dazwischen sind Übergangszonen mit Schottendecken, die sowohl diffus in Neutralweiss als auch mittels Strahlern an Pendelstangen in Warmweiß ausgeleuchtet sind.

„Idyll und Verbrechen“, Obersalzberg 2023
Lichtplanung: Anne Boissel
Projektleitung Ausstellung: Institut für Zeitgeschichte
(Dr. Sven Keller, Albert Feiber)
Ausstellungsarchitektur: ramićsoenario Ausstellungsgestaltung
Grafik: Studio Ra
Fotos: Andrew Albers